Sehr geehrte Damen und Herren,
es ist mir eine große Ehre und Freude nach mehrjähriger Pause das Black
International Cinema Berlin an der Humboldt-Universität zu Berlin wieder
eröffnen zu dürfen. Aus meiner Sicht ist dieses jährlich stattfindende
Festival ein sehr wichtiger Dialog zwischen unterschiedlichen Ethnien und
Kulturen, und damit auch von Wahrnehmungsmustern, Erwartungen, Hoffnungen
und Träumen.
In leichter Abwandlung der berühmten Worte von Martin Luther King stand das
XIV. Festival unter dem Motto „We have a dream!“. In diesem Jahr lautet die
Frage „Fußspuren im Sand?“, die mit dem Black Cinema in Verbindung gebracht
werden. Träume und Fußspuren im Sand sind etwas Flüchtiges, damit
Zeitweiliges, fast kaum Wahrnehmbares. Gilt dies auch für die Filme, die wir
in der Vergangenheit gesehen haben oder in den nächsten Tagen sehen werden?
Sicher, Kunst ist nicht immer nachhaltig, kann es aber sein, weil die
Konfrontation mit dem Ungewohnten, dem nicht Alltäglichen, Nachdenklichkeit
erzeugen kann, weil das Gesehene und Gehörte sich den gewohnten
Wahrnehmungsmustern und den damit verbundenen Einstellungen entzieht. Dieses
nicht Alltägliche kann gerade deshalb seine Wirksamkeit entfalten, weil es
verstörend wirken kann, mit Träumen, Hoffnungen, Spuren, anderen
Wirklichkeiten den Zuschauern neue Welten eröffnet, die ihnen bisher
unbekannt geblieben sind. Möglicherweise ist der einzelne Film nur ein
Staubkorn, die differenzierten Fragestellungen, Andeutungen all jener Filme,
die uns Fountainhead® Tanz Théâtre präsentiert hat, präsentieren wird, sind
eine lange feste Spur im Leben unserer Stadt und ein unverzichtbarer
Bestandteil von kultureller Vielfalt, der sich auch unsere Universität
verpflichtet fühlt.
Deswegen freut es mich, dass das XXX. 2015 Black International Cinema Berlin
/ “Footprints in the Sand?” Exhibition 2015 unter dem Dach der Universität
in diesem Jahr wieder seine Filme präsentiert.
Ich wünsche dem Festival und seinen Besuchern nachhaltige Eindrücke und
Denkanstöße. Den Organisatoren, die mit der Vorbereitung und der
Durchführung des Festivals verbunden waren und noch sind, danke ich vielmals
für das über Monate andauernde Engagement.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Wolfgang Mühl-Benninghaus